Gemeinsam füreinander

Behindertenhilfe

Künstlerin aus dem Atelier der Ulrichswerkstätten Schwabmünchen schuf farbenkräftiges Gemälde für den Augsburger Diözesan-Caritasdirektor.

Die Schwabmünchner Künstlerin Mira Stange kann stolz auf sich sein. Ihr Gemälde „Gemeinsam füreinander“ wird künftig jeder Gesprächsgast des Augsburger Diözesan-Caritasdirektor Diakon Markus Müller sehen können. Er wollte ein „aussagekräftiges Caritas-Bild“ für sein Büro im Caritas-Haus in Augsburg. Bestellt hatte er das Gemälde beim Atelier der Ulrichswerkstätten Schwabmünchen

Dort schaffen elf kunstbegeisterte Menschen mit Teilhabebeeinträchtigungen mit unterschiedlichen Techniken und Materialien Kunstwerke. Sie fanden wegen ihrer Ausdrucksstärke inzwischen mehrfach einen hohen Anklang bei verschiedenen Ausstellungen. Mira Stange gehört zu diesem Künstler*innen-Kreis. Am Wochenende konnte Müller das Gemälde persönlich in Empfang nehmen.

Müller hatte „es ganz bunt“ gewollt, „weil das Leben bunt ist und wir als Caritas jedes Leben als wertvoll betrachten“. Als die Künstlerin Stange den Auftrag erhielt, war es nicht einfach für sie, sich an die Aufgabe zu machen. Das lag auch an der Größe der Leinwand. Zwei mal drei Meter weiße Fläche galt es zu gestalten. „Diese Größe war für uns in unserem Atelier eine Premiere“, sagte Alexandra Sauer, die Gruppenleitung des Ateliers. Stange spürte auch eine tiefe innere Anspannung, war sie sich doch der Herausforderung bewusst. Drei Wochen benötigte sie schließlich, um das Gemälde zu vollenden.

Schwungvoll zog sie mit dem Spachtel kräftige grüne, blaue, graue und rote Farbstreifen. Sie erscheinen richtungslos, willkürlich ins Bild gezogen. Doch Stange setzte ein rotes Herz in die Mitte. Darum malte sie sechs Hände in unterschiedlichen Farben. Das Herz bildet das Zentrum. Die Hände zeigen dabei nicht nach innen, sondern nach außen. Damit will das Gemälde zum Ausdruck bringen, „dass man gemeinsam nicht nur für sich selbst da ist“, wie Stanges Kunstassistenz Sabine Schuster Müller erklärte. „Diese Hände wollen zeigen, dass sie auch anderen helfen wollen, nicht nur sich selbst“. Nicht jede Hand ist dabei auf dem ersten Blick erkennbar. Gerade sie laden aber zu der Erkenntnis ein, dass es sich lohnt im Leben genau hinzuschauen und auch die weniger dominanten und auffallenden Menschen in den Blick zu nehmen. 

Der Augsburger Diözesan-Caritasdirektor Müller zeigte sich „tief berührt“ bei der Übergabe. „Das Gemälde ist eine ganz tolle Brücke zwischen den Menschen hier in den Werkstätten zu uns in der Caritas und allen, für die wir uns einsetzen und denen wir in unserer Arbeit begegnen“. Ihm gefallen nicht nur die bunten Farben, sondern dass auch die schwungvollen Farbstreifen zunächst chaotisch erscheinen. „So ist nun mal oft genug das Leben“, sagte er. „Das Herz in der Mitte aber ist es, das wir immer brauchen. Wir müssen herz-offen sein, auch wenn wir dabei selbst verletzt werden. Aber nur so können wir gut durch das Leben gehen“. Müller freute es dann, auch mit den anderen Künstler*innen ins Gespräch kommen zu können. Anschließend nahm er sich viel Zeit für eine Führung durch das Atelier. Katja Weh-Gleich, Einrichtungsleiterin der Ulrichswerkstätten Schwabmünchen, und die Gruppenleitung Alexandra Sauer zeigten ihm dabei das vielfältige künstlerische Schaffen des Alteliers. 

 

Gemälde für die Caritas
Diözesan-Caritasdirektor Diakon Markus Müller (li.) zeigte sich tief berührt, als ihm im Atelier der Ulrichswerkstätten in Schwabmünchen die Künstlerin Maria Stange (Mitte) und ihre Kunstassistenz Sabine Schuster (re.) das Gemälde „Gemeinsam füreinander“ für sein Büro im Caritas-Haus in Augsburg übergaben. Foto: Caritas Augsburg / Bernhard Gattner.
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